Familie

Gluten im Babybrei – oder lass ich’s lieber sein?

Das ist Haferbrei - ganz normal mit Gluten. Oder ist in Haferbrei sowieso kein Gluten enthalten?

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Brei mit Gluten?

Eine weitere schwierige Entscheidung, die ich als Mutter zu fällen habe.

Kürzlich vorm Babyregal im Supermarkt: Wie versteinert stehe ich da. Nur meine Augen bewegen sich – von links nach rechts, zurück nach links und wieder nach rechts, links, rechts, links, rechts. Links: Glutenfreie Haferflocken für den Babybrei, rechts: Normale Haferflocken – also doch wohl mit Gluten.

Was soll ich nur tun? Ist Gluten nicht der Feind? Gibt es nicht einen Grund, warum die Foodnerds auf ihren veganen Blogs ständig damit angeben, dass das neueste Gericht mal wieder glutenfrei ist?

Gesund oder fluffig

Ist Gluten nicht neuerdings an allem Schuld, was den Menschen gesundheitlich beeinträchtigen kann? Und hat dieses Klebereiweiß überhaupt irgendetwas Positives an sich? Joa, also ein Vorteil lässt sich einfach nicht totschweigen und verliert auch neben all den negativen Vorurteilen nichts von seinem Charme wie ich finde: Ohne Gluten keine fluffigen Teigwaren. Deshalb gibt es unendlich viele Tipps, glutenfreie Brötchen mit Backpulver, in Wasser aufquellenden Chia Samen oder Flohsamenschalen zu backen. Schmeckt alles furchtbar gesund. Aber wenigstens ist kein Gluten drin. Was so schlimm daran wäre?

Demenz, Depressionen, Verdauungsprobleme – das sind nur ein paar grausame Folgen, die das fluffige Sonntagsbrötchen haben könnte. Könnte. Aber hey, wer weiß?

Ich weiß nur, dass Glutenunverträglichkeit im Moment das Thema ist. Nicht nur im großen, weiten Internet, sondern auch in meinem persönlichen Umfeld höre ich immer wieder von Personen, die angeblich ganz schrecklich viel furzen müssen, sobald sie ein Stück Bauernbrot gegessen haben.

Pupsen mit und ohne Gluten

Ich selber konnte dieses Phänomen an mir noch nicht beobachten. Aber vielleicht wären auch bei mir mit glutenfreier Ernährung weniger Pupse pro Tag drin?

Und wie sieht es eigentlich in meiner Familie aus? Irgendein Fall von schlimmer Zöliakie, also schlimmer Glutenunverträglichkeit?

Ich meine mich zu erinnern, dass ein Cousin die Sache mit der Furzerei nach Brotkonsum mal erwähnt hat. Und ich glaube, dass eine Kusine in Kanada bereits völlig glutenfrei lebt. Ach ja, der amerikanische Kontinent, da haben sie uns doch sowieso alles voraus.

Während mein Blick von links nach rechts wandert, erinnere ich mich außerdem, dass auch mein bereits verstorbener Opa immer mal wieder lachend von der Brotpistole erzählt hat. Es schien also auch bei ihm ordentlich zu knallen, nachdem er Backwaren genossen hat.

Er ist trotzdem knapp 95 Jahre alt geworden, von Demenz oder Depressionen keine Spur. Aber was ist das für ein Leben, wenn man mehr als nötig pupsen muss? Also wandert mein Blick weiter von links nach rechts, zurück nach links und wieder nach rechts.

Angeblich soll man Babys ja schon früh mit Gluten in Berührung bringen, weil das einer Unverträglichkeit vorbeugen könnte. Aber stimmt das? Und macht eine Allergie mein Baby nicht erst zu etwas Besonderem?

Was sind die Allergien der Zukunft?

Letztens im Supermarkt habe ich eine Mutter über die Laktoseunverträglichkeit ihres Sohnes reden hören. Echt jetzt: Sie klang richtig stolz! Andererseits: Woher soll ich wissen, ob Gluten- und Laktoseunverträglichkeiten in dreißig Jahren noch zu den Allergien gehören, über die alle reden und die jeder zu haben meint?

Was, wenn sich in ein paar Jahrzehnten alle Twenty- und Thirtysomethings mit Fructoseintoleranz oder Petersilienallergie schmücken? Ja woher? Woher soll ich das wissen? Also wandert mein Blick weiter von links nach rechts und wieder zurück.

Auf einmal werde ich von einer Männerstimme aus den Gedanken gerissen: „Wollen Sie irgendwas?“ Neben mir steht ein Mitarbeiter des Supermarkts, der gerade Ware einräumt. „Die da“, sage ich und zeige nach rechts auf die glutenhaltigen Haferflocken. Soll sich meine Tochter doch ihre Lieblingsallergie selber aussuchen, wenn sie alt genug ist.

Ich will es genau wissen

Weil ich es nach dem Einkauf aber genau wissen wollte, habe ich für mich – und für euch noch einmal recherchiert. Ich habe mit Natalie Stadelmann telefoniert, Autorin dieses Breibuchs und Schwiegertochter von Ingeborg Stadelmann, Deutschlands bekanntester Hebamme. Wer schon mal schwanger war, hat garantiert schon von ihr gehört. Sie hat alle möglichen Tees und Kräuter und so auf dem Markt.

Jedenfalls hat mir Natalie Stadelmann – wie ihr mit einem Klick hier lesen könnt – gesagt, welchen Umgang sie mit Gluten bei Babys empfiehlt – und warum ich mir bei Haferflocken sowieso kaum Gedanken hätte machen müssen.

Gluten im Babybrei – oder lass ich’s lieber sein?
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