Ich will mehr Freunde finden!
Wie man im Erwachsenenalter Bekanntschaften schließt. Ein unerwartet harter Selbstversuch.
Ich dachte ja immer, ich finde überall, jederzeit und vor allem super schnell Freunde. Meine Lebenserfahrung sprach lange Zeit für diese steile These: Meine Eltern haben mich in meiner Kindheit und Jugend ungefähr alle fünf Jahre quer durch die Republik an einen neuen Wohnort verschleppt.
Immer wieder neue Bundesländer, seltsame Dialekte, das Heimweh nach dem alten Wohnort – nichts konnte verhindern, dass ich mich schnell eingelebt und rasend schnell eine neue Traube Freunde um mich herum hatte.
Freunde im Überfluss
Nach dem Abi bin ich zum ersten Mal selbstbestimmt weit weggezogen. Und auch an meinem Studienort hatte ich Freunde im Überfluss. Ich sag’s euch: Irgendwann war es geradezu nervig, dass ich ständig allerlei Freunde und Bekannte getroffen habe, sobald ich meine Wohnung verlassen habe – in der natürlich ebenfalls ständig nette Menschen zu Gast waren.
Was habe ich Leute verachtet, die ihr Heimatdorf nie verlassen haben, die jeden Tag mit ihren Kindergartenfreunden verbringen, die sagen, dass sie halt Familienmenschen sind und deshalb bloß nicht zu weit weg von Mama und Papa wohnen wollen, um zu studieren.
Ekelhaft, so eine Bequemlichkeit, dachte ich mir, packte nach dem Hochschulabschluss schon wieder meine sieben Sachen und zog von dannen, um zuerst eine Zeit im Ausland zu verbringen und dann meine erste Arbeitsstelle anzutreten.
Und dann? Nichts! Niemand! Nicht nur tagelang, nein: Wochenlang, monatelang, ich gebe es zu: Jahrelang war Ebbe in meiner Freundestatistik. Bei der Arbeit: Nur Kollegen, die ungefähr 30 Jahre älter waren als ich. Und zu Hause: Eine winzige Einzimmerwohnung, die ich mir nur mit einer Hausspinne und ein paar Wollmäusen teilte.
Sei verflucht, Schicksal!
Ich weinte, tobte, zürnte, verfluchte das Schicksal und wünschte mir nichts sehnlicher als ein Dorf, in dem ich immer schon gelebt hätte. Mit Freunden, die ich schon im Krankenhaus direkt nach meiner Geburt kennengelernt hätte.
„You are not alone“ säuselte mir mein damaliger Freund und jetziger Ehemann damals mit hoher Michael Jackson Singstimme regelmäßig per Skype ins Ohr. Per Skype! Denn ja: Wir hatten eine Fernbeziehung. Auch das noch!
Niemand war für mich da. Niemand mochte mich, verstand mich, würde mich jemals mögen. Davon war ich überzeugt. Aber wie konnte es nur soweit kommen? Warum ist es so schwer, als Erwachsene neue Freunde zu finden?
Das ganze Thema ist kürzlich wieder in mir hochgekocht wie das Nudelwasser auf einer zu heißen Herdplatte. Der Grund: Meine acht Monate alte Tochter hat ein Buch geschenkt bekommen, das den schönen Titel trägt „Teddy findet einen Freund“.
Teddy haut aus dem Spielzeuggeschäft ab und will einen Freund finden. Er fragt Menschen in der Stadt, Tiere unter Wasser und Tiere im Park – und wird von allen einsilbig abgewiesen. Am Ende begegnet ihm ein anderer Teddy, der mit zombiehaftem Blick und ausgestreckten Armen auf ihn zugeht und fragt: „Willst du mein Freund sein?“ Was Teddy antwortet, bleibt unklar.
Fakt aber ist: Teddy muss extrem viele fiese Absagen ertragen, bevor seine Suche nach einem Freund erfolgreich ist. Ich habe eine ähnliche Odyssee rund ums Thema Freunde finden hinter mir.
Seit rund sechs Jahren wohne ich an meinem jetzigen Wohnort. Hier ist eine Checkliste meiner Bemühungen:
Freunde finden bei der Arbeit
Bei meiner ersten Arbeitsstelle war das eine schwierige Angelegenheit. Die Kollegen waren allesamt um die Mitte 50, ich hingegen noch keine 30. Klar, auch mit 50 kann man echt sympathisch sein. Stimmt wirklich, ich hab es erlebt! Aber recht schnell habe ich das Thema Freunde finden bei jener Arbeitsstelle aufgegeben.
Ich akzeptierte den Zustand also und war einfach nur froh, als ich wenigstens endlich kapiert hatte, wer wen siezt oder duzt. Ich: musste erstmal alle siezen, dann durfte ich einen duzen. Alle anderen: Duzten sich, aber zwei von ihnen siezten sich. Richtig kompliziert wurde es, wenn der Chef mal alle gleichzeitig ansprechen wollte!
Freunde finden in der Volkshochschule
Ein VHS Kurs! Nichts erschien mir naheliegender, um einen ganzen großen Haufen neue Freunde zu finden. Also meldete ich mich zum Spanischkurs an. Ich erinnere mich noch an eine extremst nervige Person im Kurs, die ich nicht mal zur Freundin hätte haben wollen, wenn der gesamte Rest der Menschheit ausgestorben wäre.
Dann waren da noch ein paar graue Schatten, deren Namen ich nicht mal mehr ansatzweise in Erinnerung habe – und eine nette Person, so alt wie ich und ebenfalls zugezogen und hungrig nach Freundschaft. Wir stürzten uns aufeinander wie die Fruchtfliegen auf den Biomüll.
Unermüdlich verabredeten wir uns und ignorierten dabei, dass wir zwei Obstfliegen mit unterschiedlichen Geschmäckern waren. Irgendwann zog sie weg. Seitdem haben wir uns weder geschrieben noch uns vermisst. War wohl nix! Nächster Versuch…
Freunde finden durchs gemeinsame Lernen
Spanisch lernen in der Volkshochschule hat leider beim Freunde finden nicht geholfen. Also habe ich zwei Versuche gestartet, nette Muttersprachler kennenzulernen, mit deren Hilfe ich mein Spanisch und sie ihr Deutsch aufbessern konnten. Was soll ich sagen?! Zweimal ein Volltreffer.
Leider spricht meine erste Sprachtandempartnerin mittlerweile so gut Deutsch, dass wir kein Spanisch mehr sprechen. Und die zweite ist auf dem besten Weg dahin. Aber hey, hier geht’s nicht um meine Sprachkenntnisse, sondern um Freundschaft! Somos amigas!
Freunde finden durchs Freunde Recycling
Ich bin in der glücklichen Situation, in dem Ort zu leben, in dem mein jüngerer Bruder seine letzten Schuljahre verbracht hat. Als meine Eltern mal wieder beschlossen hatten, umzuziehen, machte ich mich auf zur Uni und mein Bruder packte seine Kisten an meinem jetzigen Wohnort aus. Als ich hierher zog, war er längst selbst über alle Berge und hinterließ mir eine stattliche Reihe an Freunden, unter denen ich mich bedienen konnte.
Ein lustiger Haufen, richtig sympathische Menschen! Dachte ich mir jedes Mal, wenn ich mit ihnen Geburtstag oder Weihnachten oder sonstwas feierte. Und danach? Sahen wir uns wieder monatelang nicht, während derer ich mich aus Einsamkeit in den Schlaf weinte. Warum ich mich nicht öfter bei ihnen gemeldet habe? Ich weiß auch nicht. Ich mag sie alle total.
Aber so richtig ans Herz gewachsen sind mir diejenigen von ihnen, die ihren Heimatort schon seit langem verlassen haben, um in der weiten Welt mal von neuen Freunden umringt und mal einsam zu sein. Ich liebe euch, Tilla und Claudi!
Freunde finden durchs Nachfragen
„Wollen wir spielen?“ Boah, war es einfach als Kind, Freunde zu finden. Ein anderes Kind sieht nett aus? Nichts wie hin und sich anfreunden. Was für eine großartige Lebenseinstellung. Mir passiert es immer wieder, dass ich Menschen treffe, die ich absolut sympathisch finde. In meinem Kopf läuft dann die Frage Dauerschleife: „Willst du mein Freund sein?“ Ich habe sie noch nie gestellt.
Aber einmal war ich ganz nah dran! Meine Bankberaterin, das verrate ich euch jetzt einfach mal, ist mir ja so unfassbar sympathisch. Wenn sie mich wegen irgendwas berät, schwatzen wir gefühlt stundenlang über Gott und die Welt. Sie ist außerdem genauso alt wie ich. Ich glaube ja, wir sind dazu bestimmt, befreundet zu sein.
Okay, vielleicht hat sie in irgendeinem Lehrgang gelernt, wie sie sich immer auf der jeweiligen Wellenlänge ihrer Kunden bewegen kann – um ihnen dann möglichst viele Produkte anzudrehen. Falls das stimmt, ist sie noch nicht ganz am Ziel angelangt. Ich habe nach wie vor nur ein einfaches Girokonto.
Aber ich gehe trotzdem bei jeder Gelegenheit gerne zu ihr. Einmal habe ich all meinen Mut zusammengenommen und sie zu einer Thermomix Demonstration bei mir Zuhause eingeladen. Sie konnte leider nicht. Die anderen Eingeladenen auch nicht. Ich kochte mir also alleine etwas in meinem Thermomix, sah ein, dass das eine total lahme Veranstaltung ist und weinte mich danach in den Schlaf.
Freunde finden über den Nachwuchs
Okay, das ist ein etwas egoistischer Grund, ein Baby zu bekommen, aber ich kann guten Gewissens behaupten, dass meine Freundestatistik seitdem geradezu explodiert ist. Jedenfalls im Vergleich zu den miesen Werten der vergangenen Jahre.
Hey, meine Bankberaterin hat auch ein Baby bekommen! Ich sollte alle Krabbelgruppen der Region abklappern, bis ich ihr „zufällig“ begegne. Oder lieber doch nicht? Sonst könnte man schon wieder denken, ich sei eine Stalkerin.
Und? Freunde gefunden?
Sechs Jahre nach der großen Einsamkeit ziehe ich folgendes Fazit: Die Reise ins Land der Freundschaft ist hart, macht keinen Spaß und ist auch nach der Ankunft kein Selbstläufer. Noch bin ich nicht im Idealzustand angekommen. Ich habe mir mittlerweile zwar ein paar Freundschaften erkämpft, aber es sind allesamt isolierte Bekanntschaften. So ein richtiger Freundeskreis, das wär doch was Feines!
Bis jetzt habe ich mich noch kein einziges Mal getraut, nette Menschen zu meinem Geburtstag einzuladen – aus Angst, dass all die Einzelpersonen am Ende jeweils einzeln absagen und ich die Flasche Sekt alleine exen muss. Oder schlimmer: Dass nicht alle, sondern nur fast alle absagen.
Dann wären zwei oder drei Einzelpersonen da und würden sofort mein dunkles Geheimnis kennen: Ich habe keinen richtigen Freundeskreis, der meinen Ehrentag mit mir verbringen will. Ich bin einsam, allein, niemand hat mich lieb.
Und im Radio würde Michael Jackson zufällig singen „You are not alone“, ich würde weinen und mich danach aus Scham nie wieder bei den wenigen Freunden melden, die gekommen waren. Also wieder alleine Geburtstag feiern? Mal sehen.
Vielleicht kommen ja wenigstens meine Hausspinne und die Wollmäuse. Das sind wahre Freunde. Die verlassen mich nicht mal, wenn ich sie beschimpfe und zum Teufel jagen will. Wahrlich Rührend! Es stimmt also: I am not alone!
Und wie ergeht es euch? Vielleicht bin ich ja auch mit meinen Erfahrungen nicht allein! Ich freue mich über eure Kommentare.
Edit: Dieses Jahr, 2018, habe ich meinen Geburtstag mit Freunden gefeiert! Es kamen alle, die ich eingeladen habe und es war lustig, fröhlich und einfach schön. Vielleicht braucht man also im Erwachsenenalter einfach nur einen großen Haufen Geduld – und dann klappt es irgendwann von selbst mit den Freunden 🙂
44 Comments
Bee
29. März 2021 at 20:44Liebe Inge, ich finde deine Einstellung toll und würde dich so gerne kennenlernen. LG Bee
Dibbesxyz@gmx.de
Altschliff
24. März 2021 at 17:48Seit ich mehr darauf achte, ob mein Gegenüber auch mindestens so interessiert daran ist, wie es mir geht wie umgekehrt, habe ich leider nicht einmal mehr Bekannte.
Ich wünsche mir so sehr nur eine einzige liebe Freundin auf meiner Wellenlänge*. Die Einsamkeit tut wirklich weh. 🙁
(*Zu meinem über alles geliebten Schatz sage ich immer scherzhaft, dass ich mir ihn noch als weibliche Ausgabe wünsche – das wäre mein Traum von einer besten Freundin. 😀 )
Stefan
13. August 2020 at 12:49Hallo,
es ist zwar schon ein älterer Artikel, aber ich fühle mich auch heute noch angesprochen. Ich bin jetzt fast 35 Jahre alt und habe über die Jahre immer wieder um Freundschaften und Freunde im Allgemeinen kämpfen müssen. Ich komme aus einem Vorort einer mittelgroßen Großstadt und hatte damals schon in der Grundschule das Problem, irgendwie anders zu sein. Als junger Mann schon immer lange Haare gehabt, wurde ich schnell abgestempelt. Hänselungen und später extremes Mobbing, nicht nur von anderen Mitschülern, sondern auch Lehrern, taten ihr Übriges. An einer Beziehung mit einem Mädchen war gar nicht zu denken. Aufgewachsen bin ich mit meheren Geschwistern, einem sehr chaotischen und geldlosen Haushalt, mit einem Alkoholiker als Vater. Ich hatte zwar einen Freundeskreis, tat mich aber immer schwer diesen zu halten und war immer schon der Aussenseiter innerhalb der Gruppn. Mein bester Freund zu dieser Zeit war auch nicht unbedingt der coolste und beliebteste Typ in der Gegend. Rückblickend war es aber immer so, dass ich trotzdem Teil von etwas gewesen war, aber immer als der grummelige seltsame Aussenseiter, dee nie wirklich dazu gehörte. Selbst die erste feste Beziehung hatte ich dann auch mit 18…etwas spät, aber besser als nie.
Trotzdem könnte ich nie behaupten, jemals voll glücklich gewesen zu sein. Deswegen bin ich bin seit über 10 Jahren in einer therapeutischen Behandlung, wo ich gelernt habe, die Schuld für meine pessimistische Sicht auf die große weite Welt, meinem verkorksten Elternhaus zuzuschreiben.
Mit 21 lernte ich dann meine Freundin kennen, mit der ich noch heute zusammen bin, plus einer Tochter und einem zweiten Kind auf dem Weg. Auch hier läuft es mal mehr, mal weniger gut.
Freundschaften sind in den Jahren gekommen und gegangen. Es gab ganze Perioden, wo ich komplett ohne Freunde da stand, oder wo sich vermeintlich ehrlich Personen, als komplett falsch herausstellten. Niemanden zu haben, mit dem man sich austauschen und vielleicht auch seine Hobbys teilen kann, ist eine wirklich traurige Situation. Mit meiner Partnerin geht auch nur so viel, wie es der Alltag zulässt. Dazu bin ich der Meinung, dass eine Beziehung, niemals den Freundeskreis ersetzen kann.
Seit meine Tochter geboren wurde, hat sich dann meine eh schon überschaubare Freundessituation, auf ein überschaubares Minimum reduziert. Davor musste ich um jeden einzelnen Freund kämpfen und bin auch heute noch immer der, der sich melden muss, wenn er nicht schon wieder ein Wochenende Zuhause verbringen möchte. Ja klar, bin ich dort durch meine kleine Familie nicht alleine, obwohl ich mich oft genug so fühle. Aber hier überhaupt von Freunden zu sprechen ist auch nicht richtig, da es sich mehr um Bekannte handeln, die sich höchstens mal mit einen Treffen, wenn sie selbst mal nichts zu tun haben.
Wehmütig sehe ich in den Medien Beispiele für dicke Freundschaften, Gruppen von Personen, die zusammen so viel unternehmen und durch dick und dünn gehen (oder zumindest eine gute Zeit haben), so dass ich immer wieder drüber nachdenke, ob es für mich jemals so eine Zeit gegeben hat, oder noch geben wird?
Ich frage mich oft, ob es einfach das Alter ist, ob sich das Leben wirklich so sehr ändert. Natürlich ist man nicht mehr in seiner Jugend und kann relativ kopflos in den Tag hinein leben, aber dieser Kampf den ich an allen Fronten führen muss, kann doch nicht normal sein. Wenn man seinen Alltag, nicht durch richtige Freunde ausgleichen kann, wie soll man dann Selbst im Leben und in der Familie ausgeglichen sein? Vielleicht idealisiere ich zu sehr und versuche ein Gefühl hinterher zu laufen, was für mich unerreichbar sein wird. Was ich nur für mich festgestellt habe, ist dass ältet werden, ganz schöner Mist ist.
Vera
5. März 2020 at 17:36Hallo, mir geht es genauso. Bin 55 Jahre alt und wohne seit 30 Jahren in Hannover. In dieser Zeit habe ich leider noch keine festen Freunde gefunden . Hört sich echt komisch an aber so ist es leider. Auf der Arbeit sind zwar Kollegen in meinem Alter aber ich trenne das. Da ich es schon erlebt habe das was man privat erzählt hat weitergetratscht wurde. Bin auch sehr vorsichtig geworden was Freundschaften angeht. Wenn ich mich mit Leuten getroffen hat und dachte war toll, haben sie sich gar nicht mehr gemeldet. Schade dabei suche ich eine nette Freundin mit der ich was unternehmen kann.
Altschliff
24. März 2021 at 17:53Meine Jugendfreundin wohnt seit über 10 Jahren in Hannover, und selbst sie – sehr umtriebig, engagiert und menschenorientiert – hat immer noch Mühe, dort so richtig Fuß zu fassen. Sie kann sich inzwischen einen Um- bzw. Rückzug in unsere alte Heimat vorstellen, weil sie sich in Hannover langfristig nicht aufgehoben fühlt trotz eines beachtlichen Freundes- und Bekanntenkreises, den sie sich über ihre Mitgliedschaft in verschiedenen Vereinen (Tanzen, Wandern) aufgebaut hat.
Kathi
1. Januar 2020 at 20:31Eva, dein Text ist so beruhigend! Weil es anscheinend kein persönliches Problem ist, sondern jeden treffen kann.
Ich wohne seit 6 Jahren im Umfeld einer Großstadt und habe zwar einige Leute kennengelernt, echte Freunde sind aber lang nicht dazugekommen und die guten alten Freunde weit weg. Frustrierend! Jetzt sind wir in eine andere Ecke der Region umgezogen – der Schritt fiel mir nicht schwer – und haben ein Kind. Ich hoffe auf neue Bekanntschaften, aber einfacher wird’s echt nicht – wenig Zeit, unterschiedliche Vorstellungen, komplizierte Lebensgeschichte, die nicht jeder versteht. Ich habe diese beiden Schlüsse gezogen:
1. Für Freundschaft ist es nicht so wichtig, dass man sich besonders ähnlich oder ähnlich alt ist. Wichtig ist, sich zu mögen und zu respektieren.
2. Zeit miteinander verbringen bringt einander näher. Am besten bei einer Beschäftigung, die man selbst richtig gut findet.
Jetzt muss ich mich halt nur noch selbst daran halten und versuchen, mich nicht weiter mit dem Thema zu stressen…
Mia Fay
7. Dezember 2019 at 14:58Ich bin 21, angehende Trans Frau, wenn das hier gelesen wird, könnte sie vielleicht schon fertig sein, komme aus dem mittelgroßen Ansbach bei Nürnberg
Meine Antwort? Menschen sind so abgestorben, die wollen weder Liebe noch Freundschaft, sie wissen nicht mehr wie es ist mit Menschen Dinge zu tun, alle stagniert und gelangweilt
Ich bin 21 habe über SChulen einige kennengelernt, waren tolle Monate, ja BIS ich merkte wie die kontakte abbrachen, immer weniger antworteten, plötzlich brachen Streits unter einander aus, BUM man hat sich nie gekannt
Menschen wollen das nicht mehr, ein gutes Leben hast du, wenn du alleine sein WILLST, willst du Freunde, endest du früher oder später einsam, Menschen legen auf sowas keinen Wert, ja in mir spricht die verletzte Seite, aus gutem Grund, weil ich keine Lust mehr hab, es ist zum kotzen
Alle sagen such, dann suchst du, und fällst wieder, der Fehler liegt nicht in DIR, oder in MIR, es sind die anderen, die freaks, wie ich sie langsam aber mehr nenne, sie kümmern sich nicht darum, antworten lieber vorschnell mit “ Sorry mein Partner will nicht, hab keine Zeit “ “ Ne meine ARbeit is grad wichtiger “ Good Bye Freundschaft
DAs Leben als Erwachsener ist ?
Freundschaften und Liebe haben keine Bedeutung mehr, mit ein GRund sie die süchtig machenden Technischen GEräte, aber das will niemand war haben
DIE die sagen sie hätten Freunde, wissen meist nicht wie man diese beschreibt, HA Club Kontakte, in 3 Jahren kennen sich die meisten net mal mehr
Noch ein Ding, PARTNER, Ich erlebe es selbst, bin ja Single und hab wieder keine Freunde mehr, alle meine Kontakte haben die Liebe gefunden, UND?? sie blocken ihre Freunde ab, WOOW wie Sozial und freundlich von denen, macht mich wahnsinnig
Was auch ich jetz versuche? GLÜCKLICH IM LEBEN WERDEN, ist die einzige Chance auch alleine Lächeln zu können, eigentlich der falsche Weg, auch wenn ein gutes Leben klar wichtig ist, aber is jetz das letzte und einzige was zählt
Man kann einfach auf niemanden mehr zählen, man ist und bleibt auf sich alleine gestellt
Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber das ist das alles drückendste, es will einfach keiner mehr, und ich glaube, die meisten ERWACHSENEN haben auch ganz andere Interessen, WAHRE Freundschaften wie man sie von früher kennt, gehören scheinbar nicht mehr dazu, traurig SEHR TRAURIG LIEBE MENSCHEN
Tini
25. September 2019 at 15:44Hallo zusammen, ihr sprecht mir mit euren Artikeln aus der Seele. Auch ich, jetzt 50, habe schon kurz nach Ende der Schulzeit erfahren, dass plötzlich die Freunde weg sind und sich schnell anderweitig orientieren. Mein Mann hatte auch keinen riesigen Freundeskreis und so waren wir jahrelang alleine. Durch Kindergarten und Schule unserer Tochter konnten wir uns dann doch einen kleinen Freundeskreis aufbauen, der aber durch das Fremdgehen zweier anderer Paare wieder kaputt ging. Ich war für meine betrogene „Freundin“ Tag und Nacht zur Stelle, hab ihr viel zugehört usw. Jetzt hat sie sich einen neuen Freundeskreis aufgebaut, schwirrt überall herum. Versteht mich nicht falsch, ich freue mich, dass es ihr wieder gut geht, aber an mir hat sie keinerlei Interesse mehr. Unsere Situation ist durch mehrere Pflegefälle gerade nicht leicht, und so eine Freundin wäre da schon nicht schlecht gewesen. Jetzt beobachte ich auch leider bei meiner Tochter (20) wie die Freunde/Freundinnen wegfallen. Einerseits wurde sie gemobbt, andererseits gehen welche bedingt durchs Studium weg. Da ist man 20, hat einen Ausbildungsplatz, sämtliche soziale Netzwerke, ist mit eigenem Auto mobil und trotzdem hockt man am Wochenende daheim. Ich könnte heulen. Ich habe auch schon verschiedene Sportkurse besucht um neue Leute kennenzulernen. Aber die kommen, machen ihren Sport und gehen dann wieder. Meine Tochter hofft auf die Uni, aber sie hat sich für einen riesigen Studiengang eingeschrieben und ich befürchte, das es da relativ anonym zugeht. Es stimmt auch, das man sich für die eigene Einsamkeit schämt. Ich hab schon überlegt, was mein Mann, meine Tochter und ich an uns haben, weil es mit den Freundschaften nicht so klappt. Man meint, man ist selber schuld. Ich bin heute sehr niedergeschlagen. Das ich keinen großen Anschluss habe, hab ich irgendwie akzeptiert, aber meine Tochter tut mir so leid……
Liebe Grüße an alle, die sich auch mit dem Thema rumschlagen müssen.
Tini
24. September 2019 at 00:29Hallo, ich bin heute über diese Seite gestolpert, da mich das Thema Freundschaften und Einsamkeit schon seit Jahren beschäftigt. Mein Mann und ich wohnen in einem kleinen Dorf (mein Heimatdorf) das hauptsächlich aus Fußballfans besteht. Wir haben mit Fußball nix am Hut, so geht’s schon mal los. Wir waren uns beide lange zu zweit genug und als unsere Tochter geboren wurde war das Leben zu dritt für uns in Ordnung. Durch Kindergarten, Grundschule usw. schafften es sogar wir eingefleischten „Nichtfußballer“ Anschluss zu finden. Unser Freundes/Bekanntenkreis besteht aus 4-5 Paaren mit denen wir sporadisch etwas unternehmen. Ich bin in letzter Zeit auch etwas mutiger geworden und verabrede mich mit den Frauen immer mal zum Kaffee.
Jetzt ist unsere Tochter fast 20 Jahre alt, hat vor einem Jahr Abi gemacht und alle Freunde sind fast weg. Ihre allerbeste Freundin geht jetzt zum Studieren in eine andere Stadt. Unsere Tochter ist untröstlich deshalb obwohl für sie selbst die Uni in Kürze losgeht. Sie hat das Gefühl hier im Dorf festzusitzen. Ihre Uni ist von uns aus gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und die WG-Zimmer sind in der Unistadt ganz schön teuer. Das Problem mit den Freundschaften ging bei ihr Mitte der zwölften Klasse los, als sie feststellte, dass es über sie eine Lästergruppe in WhatsApp gibt. Sie hat sich dann sehr von den alten Freunden zurückgezogen. Niemand hat sich damals bei ihr entschuldigt. Sie hat dann versucht, das letzte Schulhalbjahr andere Kontakte zu knüpfen, was ihr auch einigermaßen gelang. Aber diejenige, die am Schlimmsten in der Lästergruppe agierte hat nach dem Abi dann auch von den neuen Freunden meiner Tochter welche auf ihre Seite gezogen. Mittlerweile hat sie zu niemandem aus der Schule noch Kontakt. In der Firma, in der sie ein Jahr gearbeitet hat, sind ein paar junge Leute. Da sind aber nicht so enge Freundschaften, das man am Wochenende zusammen weggeht, und die Entfernung (50km) ist auch zu groß. Ich hoffe, dass sie in der Uni Anschluss findet. Ich frage mich immer, wie das schon so jungen Menschen passieren kann, dass sie trotz der heutigen Kommunikationsmitteln usw. plötzlich ohne Freunde dastehen. Meine Tochter war sonst immer beliebt, unser Haus immer voller junger Leute. Ich weiß noch, das es mir damals nach der Schule auch so ging. Abschluss gemacht, in einer kleinen Firma gearbeitet in der alle 20 Jahre älter waren als ich und plötzlich hat man niemanden mehr. Ich glaube, mein Mann und ich waren wirklich fast 15 Jahre nur zu zweit. Ich hoffe, ich bin nicht zu weit vom Thema abgekommen. Aber mir tut meine Tochter so leid, das kann doch nicht sein, das man mit nicht mal 20 schon keine Freunde mehr hat….
Danke fürs Lesen und vielleicht bekomme ich ja einen Kommentar
Bee
29. März 2021 at 20:27Liebe Tini, schade, dass wir uns nicht kennen. Du hörst dich sehr nett an, ich kann dich gut verstehen und bin selbst sehr einsam, zumal, seit mein Mann vor 10 Jahren gestorben ist, sich dervdamalige Freundeskreis „aufgelöst“ hat, durch Umzüge, einigecwaren seine Freunde, usw. Ich wünsche dir weiterhin alles gute mit deinem Mann. Bee
Bee
29. März 2021 at 20:45Liebe Tini, ich kann dich sehr gut verstehen und würde dich so gerne kennenlernen. LG bee
Back
29. Juli 2019 at 22:02Ich bin 63, habe immer viele Menschen um mich rumgehabt, also nichts vermisst. Als mein Lebenspartner vor drei Jahren verstarb, hat sich meine Familie rührend um mich gekümmert.
Meine Tochter kam regelmässig mit Mann und Kind vorbei. Meine Geschwister waren für mich da. Hatte eine lieben Freund (Kumpel) im Haus. es war trotzdem mein Lebenspartner nicht mehr da war alles soweit im grünen Bereich. Jetzt habe ich meine Arbeit verloren, bedeutet ganz wenig Geld. Ich kann meine Kinder nicht mehr zum Essen einladen, mit meinen Geschwistern nicht mehr shoppen gehen. Werde auch nicht mehr gefragt ob ich was mit unternehmen will (das sogenannte fünfte Rad). Mein Kumpel hat sich schwer verliebt und ist weggezogen. J nun steh ich da, keine Arbeit, kein Geld, niemand dem wirklich interessiert wie es mir geht. Auch ich bin ein sehr aufgeschlossener Typ, ich habealles versucht um Leute kennenzulernen. Es ist verdammt schwer, denn man verändert irgend wie auch seinen Charakter man wird unsicher. Und ich für meinen Teil merke, das ich mir fast überhaupt nicht mehr getraue Fremde anzusprechen bzw. ich unterhalte mich schon mal hier und da mit jemanden aber ich habe Angst zu aufdringlich zu erscheinen. Und nun kann ich an manchen Nächten keinen Schlaf finden. Die Einsamkeit hat mich voll erwischt. Bis vor kurzem konnte ich mir überhaupt nicht so richtig vorstellen, wie Einsamkeit ist. Das schlimme ist, wenn ich mich mit Leuten unterhalte, wo ich ganz genau weiss denen geht es wie mir, sie geben es nicht zu. Ich sage zu niemanden, das ich sehr einsam fühle aber ich versuche über umwegen, den leuten zu vermitteln, das es mitunter ganz schön traurig ist, so allein zu sein. Jeder redet dann drum rum aber keine gibt es zu. es wäre doch eine gute Grundlage neue Freundschaften abzuknüpfen
Bee
29. März 2021 at 20:30Liebe Back, ich kann dich sehr gut verstehen und würde dich so gerne kennenlernen.
Caro
21. Juni 2019 at 06:52Hallo!
Ich bin auch so ein Kandidat. Grade mal 30, ohne Kinderwunsch und seit drei Jahren in einer Stadt zuhause, die nicht mein Zuhause ist. Am Anfang dachte ich ‚ja, mein neuer Freund hat sicher einen netten Freundeskreis und da wird sich dann schon was ergeben. Aber nix da. Ich bin noch immer die komische neue Freundin, die partout keine Kinder will und auch so kein typisches „Mädchen“ ist. Und das ist der Punkt. Ich hab mit der klassischen Frauenwelt nichts am Hut. Mode, Fashion, Makeup, Deko-SchnickSchnack ist alles nicht meins. Aber das sollte ja kein Hindernis sein, dachte ich. Es muss ja noch solche wie mich geben. Da ich seit einer Weile dem Sport sehr verfallen bin, habe ich versucht eine Laufgruppe in der Nachbarschaft zu etablieren. Fazit: Muttis haben keinen Bock auf Sport. Zumindest nicht bei mir im Umkreis. Aber wer nich will…
Als Schwierigkeit kommt noch hinzu, dass ich nur mit Bus und Bahn mobil bin und durch eine Persönlichkeitsstörung Probleme mit Beziehungen hab. Also gilt es die eine Person zu finden, die optimalerweise in meiner Nähe wohnt und so tickt wie ich, besser gesagt, die mich so nimmt, wie ich bin. Die Nadel im Heuhaufen also.
Und so fahre ich jeden Tag auf Arbeit, wieder Heim, mach Sport und dazwischen ist nichts. Manchmal rede ich mit der Katze…aber die hat erst recht keine Meinung.
Lara
4. März 2019 at 18:02Hallo, vielen Dank, genau so geht es mir auch. Ich bin viel umgezogen und noch in keiner Stadt war es so schwer wie hier wo ich seit 6 Jahren bin und immer nur flüchtige Bekannte kennenlerne, was sich nach einem Jahr wieder auseinander entwickelt oder jemand zieht weg. Sehr häufig sieht man diese Leute auch nie wieder sobald sie in einer neuen Beziehung sind. Leider sind auch die Freunde, die ich von früher kenne, immer weniger verfügbar und setzen andere Prioritäten. Ich kenne leider niemanden der keine Kinder möchte und alle, die welche haben, machen fast gar nichts mehr mit Freunden. Ich weiss langsam nicht was ich noch versuchen soll, ich habe über mehrere Apps es versucht zB Facebook Stammtische (kann nicht mehr zählen wie oft), andere Apps, Fitnessstudio, VHS Kurs, Seminare, Nachbarschaft, aber nirgendwo hat es bisher geklappt und ich bin es langsam leid…
Marlies
26. Januar 2019 at 21:56Interessanter Beitrag. Ich bin 71, fit, verheiratet, ich habe glücklicherweise Freundinnen, aber kein Glück mit dem Familienleben. Stieffamilie meines Mannes ist auch nach 40 Jahren Ehe noch nicht meine. Meinen Mann haben die auch schon abgehakt. So sind wir hauptsächlich zu zweit, ab und zu treffe ich meine Freundinnen oder er einen der wenigen noch lebenden Kumpel. Aber einsam fühlen wir uns auch. Und genau wie jungen Menschen ist uns das peinlich und wir verbergen es. Sogar Jahrzehnte alte Freundschaften sieht man nicht mehr so oft. Eine Gruppe von Frauen trifft sich jeden Monat, aber es ist doch oberflächlich und äußerlich. Ehrenamt als Leihoma versucht, es hielt nur ein paar Monate. Über das Projekt Tante Inge, an sich für jung und alt zu empfehlen und im Internet nachzulesen, kam es auch nur zu einem einzigen Treffen. Es ist nicht leicht, Freunde zu finden. Und leider leider hat man einige schon überlebt.
HerzlicheGrüße und viel Erfolg bei der weiteren Suche.
Backmann
2. Mai 2020 at 19:07Ich möchte mich mal auf Backs Text melden. Weißt Du ob Du es glaubst oder nicht, Dein Text
hättevon mir sein können. Ich bin ein Jahr Älter als Du und mir geht es ganz genauso wie Dir.
Man wird einsam mit dem weniger Geld haben. Ich habe auch Geschwister mit denen ich nicht mehr zum shoppen gehen kann. Meine Kinder hatte ich immer mal zum Essen bei mir, kann ich mir nicht mehr leisten. Und selbst mit Deinem Kumpel aus dem Haus, es ist alles wie bei Dir.
Vielleicht hast Du Lust mich mal zu kontaktieren, ich würde mich sehr freuen. Meine Mail Adresse: back@freenet.de
Elke
7. Januar 2019 at 19:53Hallo Eva, ich muss dir ein grosses Kompliment machen. Soviel Ehrlichkeit begegnet einem (leider) sehr selten. Kommt wahrscheinlich daher, dass Menschen im Allgemeinen lieber angelogen werden als mit ihren eigenen Schwächen oder Fehlern konfrontiert zu werden. Ich persönlich bin zuweilen so ehrlich, dass ich bei neuen Bekanntschaften schon vorwarne, dass BLOSS niemand eingeschnappt ist, wenn sich mal wieder zuviel Ehrlichkeitgene breit machen und dies dann unter Umständen etwas frech oder taktlos rüberkommt. Zugegeben, dadurch habe ich mir selbst schon viel Stress gemacht, man weiss ja wie sein Gegenüber sofort in Verteidigunshaltung geht, wenn man dagegen redet..Als ich noch 25 war konnte ich überhaupt nicht verstehen, warum Menschen lieber Freunde haben, die einem Honig ums Maul schmieren und immer ja zu allem sagen als Freunde die in jeder Situation absolut ehrlich sind und zu einem stehen. Mittlerweile bin ich 48 und mir ist nicht mehr wichtig, möglichst viele Freunde zu haben sondern genau den/die EINE, absolut zuverlässige, der man Geheimnisse anvertrauen kann und diese auch für sich behält. Die man anrufen kann wenn einem mitten in der Pampa das Benzin ausgeht, und die alles menschenmögliche tut um zu helfen. Das ist für manche Pipifax, ich finde, genau das macht eine Freundschaft aus. Durch sehr häufige Umzüge in den letzten 20 Jahren haben sich in dieser Zeit nicht wirklich Freundschaften entwickelt. Nur oberflächliches, wirklich sehr schade. Offensichtlich hat sich der Begriff „Freundschaft“ in den letzten 20 Jahren in eine Richtung entwickelt, die mir überhaupt nicht gefällt. Ich will wieder eine von den altmodischen Freundschaften, unkompliziert, ohne zu überlegen: Darf ich dies oder jenes jetzt überhaupt sagen, oder ist der- oder diejenige dann beleidigt…Gibt es überhaupt noch jemanden, der über sich selber lachen kann oder steht mittlerweile jedem sein eigenes Ego so sehr im Weg, dass dies gar nicht mehr möglich ist? Würde mich freuen,wenn jemand sich angesprochen fühlt. Herzliche Grüsse
evamell
7. Januar 2019 at 22:18Ich finde, du hast eine sehr gute Einstellung!!
Inge
30. Januar 2019 at 14:55Liebe Elke,
grundsätzlich verstehe ich alles, was schreibst. Du hast sehr konkrete Vorstellungen, wie für dich eine Freundin sein sollte.
Wie aber bist du selbst für andere? Kannst du selbst die „Wahrheit“ vertragen? Beobachtest du dich selbst ehrlich, um zu beurteilen, wann du Grenzen überschreitest? Das will nämlich auch niemand.
Keiner möchte immer nur „die Wahrheit um die Ohren bekommen“, sondern auch einfach mal so angenommen werden, wie er ist. Macht das nicht ebenso Freundschaft aus? Entschuldige, wenn ich dich falsch verstanden habe, ich will niemanden verletzen. Es ist auch schwierig, sich umfassend über ein paar wenige Zeilen auszudrücken, ohne Mimik oder Gestik. Geschriebene Worte werden leicht falsch verstanden.
Wir haben alle sehr unterschiedliche Ansichten vom Leben, das liegt in der Natur des Menschseins. Und eines der schwierigsten Dinge scheint zu sein, zu akzeptieren, dass man auch dann gut Freund sein kann, wenn man nicht auf derselben Wellenlänge liegt. Eben weil man den anderen so akzeptieren kann, wie er ist, ohne ihm ständig „die Wahrheit“ ins Gesicht sagen zu wollen. Weil er gerade durch sein Anderssein interessant ist. Auch, wenn er mal nicht nachts in der Pampa Benzin vorbeibringen kann.
Freundschaft ist etwas sehr Wertvolles, sollte aber nie unter dem Gesichtspunkt der „Nützlichkeit“ gesehen werden. Und das ist das, was ich sehr oft erfuhr. Vielleicht prallen da zwei gegensätzliche Lebenserfahrungen aufeinander?
Was ist denn schon Wahrheit? Es ist immer das, was wir durch unsere eigene Brille von Glaubenssätzen und Kindheitsprägung unter Wahrheit verstehen. (Es sei denn, man gerät tatsächlich an jemanden, der einen ständig nur manipuliert und ausnützt.)
Es ist schwierig, das Zwischenmenschliche. Ich bin mittlerweile 59 Jahre alt und habe mein Leben lang aufrichtig versucht, Freundin zu sein. Aber ich habe etliche Umzüge hinter mir, musste alleinerziehend mit zwei Söhnen ein krebskrankes Kind betreuen und landete schließlich durch Verlust des Hauses – mein Partner verschwand – selbst im Burnout und dadurch bedingt in der Insolvenz. Ich hab das mittlerweile alles durchgestanden, aber ab da hatte ich plötzlich keine Freunde mehr, obwohl ich niemanden damit belastete. Waren es dann welche…?
Es ist schwierig, Freude zu finden, wenn man finanziell und kräftemäßig nicht bei allen „Aktionen“ mithalten kann. Oder eher der stille Typ ist, der lieber ein spirituelles Buch liest, tiefere Gespräche führt, musiziert, handwerkt, fotografiert, etc. und keine lauten Parties mag. Aber suchte ich die Nähe der Menschen, schlug mir die letzten Jahre ständig entgegen, sogar wortwörtlich, ich müsse mich halt „ins System einfügen“, was immer das bedeuten soll. Anstatt sich gemeinsam über ein gutes Foto zu freuen, wurde beurteilt, welches besser sei. Statt gemeinsam zu musizieren, wurde geeifert, wer besser spielt. Erwähnte ich etwas Spirituelles, schlug mir entgegen, was für abhegobenes Geschwätz das sei.
Ich bin sehr anpassungsfähig – für eine Weile. Wenn das aber bedeutet, ich habe den Lebensstil des anderen zu übernehmen, um willkommen zu sein, dann bleibe ich lieber allein. Konkurrenzkampf herrscht im Berufsleben leider schon zur Genüge, ich mochte das noch nie und brauche das privat schon gar nicht mehr. Ich erkämpfe mir keine Sympathien mehr, nur, um nicht allein zu sein.
Verstehst du, was ich meine? So ist eben jeder anders.
Lieben Gruß,
Inge
Sybille Schill
2. Dezember 2018 at 00:39Hallo, es ist verdammt schwer Freunde zu finden, vor allem, ehrliche. Die Freunde die es gab, haben auf einmal keine Zeit mehr.
Ich habe letztes Jahr kurz vor Weihnachten meinen Mann verloren, wir kauften noch im August 2017 ein älteres Häuschen. Ist oder war sehr viel zu machen. Dann stand ich da, vor Weihnachten, Haus nicht fertig, an einziehen war gar nicht zu denken. Das Dach war gerade fertig gedeckt worden, Elektriker war noch nicht fertig, Heizung war noch nicht fertig, Fenster kamen erst im Februar, Wände mussten dann verputzt werden, Wasserleitungen neu verlegt werden. Dazu kam dann noch, wir waren eine Patchwork Familie, zu Lebzeiten hatte mein Mann sein Eigentum dem Sohn schon geschenkt. Dieser Sohn hat es fertig gebracht, das die Familie zerbrach, denn mein verstorbener Mann glaubte ja allen seine Intrigen, meine Kinder waren die bösen und er der Heilige. Als mein Mann das dann endlich erkannte, war die Familie schon zerbrochen. Er hatte nicht den Mut meine Kinder um Entschuldigung zu bitten, foldedessen leider auch keinen Kontakt mehr.
So, ich stand jetzt mit dem Haus da, verkaufen unmöglich zuviel Verlust. Also jeden Freitag bis Sonntag ins Haus, eins nach dem anderen gemacht. Nebenher noch dauernd zum Rechtsanwalt gerannt, denn der nette Stiefsohn, hat ja 1 Tag nach dem versterben seines Vaters Räumungsklage eingereicht, Verhandlung war im April, ich musste zu sichern, das ich bis Ende August 2018 aus ziehen musste nach 22 Jahren, die ich mit meinem Mann dort lebte. Ich bin im August 2018 dann in das Haus eingezogen, vieles ist noch nicht so fertig wie es sein sollte. Ich kann aber drin leben. Ich fahre jetzt jeden Tag 100 km einfache Strecke ins Geschäft, komme oft erst um 21 Uhr wieder nach Hause, bin aus meinem ehemaligen sozialen Umfeld heraus gerissen und tue mich verdammt schwer einen neuen Freundeskreis auf zu bauen.
Sollte jetzt aber nicht als Klage verstanden werden. War jetzt einfach so aus dem Bauch heraus geschrieben. Mein Mann wird mir immer fehlen, ich mache Ihm auch keinen Vorwurf, er war einfach blind, war eben Vaterliebe. Die einzige Lösung wäre damals die Scheidung gewesen. Doch die Liebe zu meinem Mann war einfach zu groß, das trifft man nicht jede Woche.
Jedenfalls tut man sich sehr sehr schwer, mit Vertrauen und Freundschaften. Ich habe keine Idee, Sportverein scheidet aus, habe sehr viel Sport auf meiner Baustelle.
Eigentlich vergrabe ich mich, denn um irgendwo hin zu gehen, da bin ich einfach nach dem Tod von meinem Mann noch nicht bereit.
Brieffreundschaften oder E-Mail Verkehr könnte ich mir vorstellen,
Ach ja, ich bin 58 Jahre alt und bin jetzt im Zollernalbkreis zu Hause
evamell
4. Dezember 2018 at 13:05Hallo! Danke für deinen sehr ehrlichen Kommentar. Du hast ja wirklich einiges zu stemmen. Gerade in solch einer Situation sind Freunde natürlich eine wichtige Stütze. Ich würde mich freuen, wenn sich jemand bei mir meldet und ich euch vermitteln kann. Fühl dich umarmt! Eva
Conni
26. Oktober 2018 at 08:08Hallo:-),
ich bin seit 6 Jahren alleinerziehend mit 3 Kindern. Nach der Trennung habe ich viele neue Kontakte geknüpft, hauptsächlich frisch Getrennte, habe mit ihnen Unternehmungen gemacht, an kinderfreien WE ausgegangen trotz Dienst am WE, sie besucht und mich wirklich bemüht diese Kontakte zu halten. Leider sofern ein neuer Partner da war verabredeten sie sich nur noch mit Pärchen. Mit meinen 3 Kindern wurde ich nie eingeladen, da passte ich wohl nicht so rein in die Familienwelt. Jedes WE mit meinen Kindern bin ich draußen und wir unternehmen etwas. Leute kennen gelernt habe ich kaum, nur mal für kurze Gespräche. Ich gehe offen auf Leute zu, aufdrängen mag ich mich aber nicht. Abends bleibe ich bei meinen Kindern, am WE arbeite ich oder habe meine Kinder so das ich wirklich Probleme habe neue Freunde zu finden. Früher als die Kids klein waren hatte ich viele Kontakte mit Frauen und deren Kindern, gemeinsame Geburtstage, Frühstücken, Schwimmbad, ich konnte diese Kontakte nicht mehr so halten da ich sehr in meinem Alltag und Beruf eingespannt war und weil ich abends eben niemanden habe der sich zu meinen Kindern setzt. Ich höre schon mal raus das andere es suspekt finden das ich nie weggehe, es geht leider im Moment nicht und meine Kinder gehen eindeutig vor. Auch wenn ich mir echte Freundschaften wünsche.
evamell
27. Oktober 2018 at 22:34Ein echter Spagat, den das Leben manchmal von einem fordert! Danke für deinen Kommentar, der mir nochmal zeigt, wie wichtig das Thema wirklich ist. Mir wurde in der letzten Zeit nochmal bewusst, wie wichtig es ist, wenigstens in größeren Abständen Kontakt zu alten Freunden zu halten und sich auch mal zu besuchen (selbst wenn es nur einmal im Jahr klappt). Da ist einfach sofort wieder eine Basis und ein Vertrauen da, das bei neuen Freundschaften nur ganz schwer entsteht!
Kerstin Kornmann
9. Februar 2019 at 20:52Hallo Conni,
Ich kann dich total gut nachvollziehen und verstehen.
ich bin immer ein offener und unternehmungslustiger Mensch gewesen und auch gerne alleine als Frau weggegangen obwohl ich meinen Sohn und meine Familie Liebe.
Seit anderthalb Jahren bin ich nun auch alleinerziehend und fühle mich doch recht einsam.
viele Freundinnen haben Familie und Wochenende und abends wenig Zeit oder meine Single Freundinnen gehen weg und ich komme jedoch abends nicht aus der Wohnung weil ich auf meinen sechsjährigen Sohn aufpassen muss und möchte und mir auch nicht jeden Abend ein Babysitter leisten kann.
Es ist schon recht einsam mit so einer Situation und ich finde es extrem schwierig Gleichgesinnte zu finden obwohl es doch angeblich so viele alleinerziehende und getrennt lebende geben soll.
Darf ich fragen aus welcher Gegend in Deutschland bekommst?
Liebe Grüße
Kerstin
Bea
23. Oktober 2018 at 17:55Hallo,
mein Mann und ich (beide Anfang/Mitte 50) sind vor 1 Jahr zwangsweise in eine fremde Kleinstadt gezogen. Sowohl meine Eltern als auch die Eltern meines Mannes sind bereits verstorben und Geschwister haben wir keine. Meine Tochter ist erwachsen, wohnt weiters weg und der Kontakt ist sehr sporadisch.
Es ist so gut wie unmöglich in unserem Alter an einem neuen Wohnort Freunde zu finden. Die Menschen in unserem Alter haben ihre Familie und ihren festen Freundeskreis – an weiteren Freunden besteht einfach kein Bedarf und keine Notwendigkeit.
Ich weiß auch noch nicht, wie es weitergehen soll. Man braucht ja ab und zu auch mal jemanden zum reden und sich austauschen.
Viele Grüße Bea
Susanna
16. August 2018 at 18:37Du sprichst mir aus der Seele… Mein Freundes“kreis“ besteht aus 3 Personen, davon lebt eine im Ausland…
Ich würd‘ mir an sich nicht damit schwertun, Menschen anzusprechen oder kennenzulernen, aber etwas Erfüllendes daraus zu entwickeln kommt einer Doktorarbeit gleich, zumal ich leider bemerke, dass „frisch akquirierte Freundes-Neuankömmlinge“ bisweilen dann doch einfach nicht zu mir, meinen Werten etc. passen – und sich zu sehr zu verbiegen wär dann ja auch nicht gesund.
Somit seh‘ ich mich einer Sisyphus-Arbeit gegenüber, ich geb‘ nicht auf, nach wie vor hoffe ich auf einen wirklichen Kreis an guten, herzlich-warmherzigen Freunden, auch wenn es derzeit noch nicht danach aussieht. Hope dies last…
Martin
7. August 2018 at 08:45Ich bin gerade zufällig über den Text gestolpert und muss sagen: er passt wie die Faust aufs Auge zu meiner Situation. Ganz ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht bei meinen (bislang überwiegend erfolglosen) Bemühungen, neue Freunde zu finden. Sogar den Weg mit dem Spanisch-Sprachkurs bin ich ebenso gegangen, wenn auch ohne nachhaltigen Erfolg was neue Freundschaften betrifft.
Mein nächster Versuch wird ein Ehrenamt sein. Ich werde mich nach einem Ehrenamt umsehen, bei dem man hoffentlich ein paar nette Menschen kennenlernen kann. Nur nicht aufgeben, ist meine Devise. Zum Glück habe ich schon frühzeitig gelernt, mir mein Leben auch allein einigermaßen interessant zu gestalten: auch wenn ich allein bin kann ich dennoch reisen, ins Kino gehen, mir Museen und Ausstellungen ansehen, schön Essen gehen, und so weiter. Und wer weiß, vielleicht wirds ja doch noch irgendwann mal wieder anders…
Viele Grüße vom Martin
evamell
7. August 2018 at 09:24Lieber Martin! Super, dass du optimistisch bleibst 🙂 Ein Ehrenamt ist sicher ein guter Weg! Sportverein könnte auch noch was sein. Es gibt also Möglichkeiten – und keinen Grund aufzugeben!
Anne
20. November 2019 at 21:30Hallo Martin,
mir geht es genauso wie Dir und wie vielen anderen, deren Kommentare ich hier gelesen habe. Es scheint ja zunächst sehr unwahrscheinlich, daß man keine neuen Freunde findet, auch wenn man Einiges in diese Richtung unternimmt. Aber mir ging und geht es ähnlich.
Ich bin sehr offen und vielseitig interessiert, aber ich erlebe oft Menschen, die nicht wirklich neue Freunde suchen, weil sie schon Familie oder einen bestehenden Freundeskreis haben. Ich frage mich oft, ob es vielleicht an der deutschen Mentalität liegt. Ich las kürzlich, daß man hier, wenn man einsam ist, eher als Sonderling und irgendwie als „merkwürdig“ gesehen wird. In anderen Ländern, z. B. in Südeuropa scheint es hingegen so zu sein, daß Menschen, die einsam sind, in die Gemeinschaft aufgenommen werden, statt Ab- bzw. Ausgrenzung zu erfahren. Aber ich will die Hoffnung eigentlich auch nicht aufgeben, genau wie Du. Auch ich hatte die Idee mit dem Ehrenamt. Und verbinde damt die Hoffnung, nette Menschen kennenzulernen. Währenddessen versuche ich, mir die Zeit, so gut es geht, auch alleine schön zu gestalten. Zum Glück habe auch ich das schon frühzeitig gelernt. In Museen und Ausstellungen zu gehen tut mir besonders gut….auch in Konzerte. Ich kann das allein durchaus genießen, aber manchmal fehlt mir ein Gegenüber, um das Schöne teilen zu können.
Vielleicht liest Du meinen Kommentar und kannst noch darauf antworten – das würde mich freuen.
Auch wenn Dein Eintrag schon über ein Jahr alt ist.
Viele Grüße,
Anne
Kris
28. Juli 2018 at 22:29Du schreibst mir aus der Seele… Es ist verdammt schwer Freunde zu finden. Vielleicht braucht man einfach nur etwad mehr Geduld. Hat nicht so leicht wenn man sich einsam fühlt und sich nach Freunden sehnt…
evamell
31. Juli 2018 at 09:23Danke für deinen Kommentar! Bei mir zeigt sich mit der Zeit immer mehr, dass Geduld der Schlüssel ist. Und Zuversicht. Es gibt viele tolle Menschen 🙂 Und es gibt Freundschaften, die entstehen!
Pat
5. September 2019 at 22:57Ja, es ist verdammt schwer…
Wäre es eigentlich nicht möglich, dass manir gendwie hier Telefonnummer oder E-Mai-Adressen tauschen kann???
Das wäre doch cool, dann könnte man passende Leute anschreiben und umgekerht.
Darf ich hier miene E-mai.Adresse anngeben?
Bee
29. März 2021 at 21:00Ja ich fände es auch schon, wenn man sich kennenlernen könnte über diese Seite, LG Bee
Münchnerin
26. Juli 2018 at 09:01Ich bin eine von diesen „älteren“ Münchnerinnen (55 Jahre), die Du beschrieben hast und ich habe – obwohl ich in München aufgewachsen bin – auch keine echten Freunde sondern wenn überhaupt nur oberflächliche Bekanntschaften. Das liegt vielleicht auch daran, dass sich die Bevölkerung in München hauptsächlich aus Familien bzw. Alleinstehenden mit Kindern oder sog. Zugroasten aus aller Herren Länder zusammensetzt. Die vielen Jobnomaden, die nur wochentags in München sind und das Wochenende „zu Hause“ in einem anderen Ort mit ihrere Familie verbringen, noch gar nicht eingerechnet. Als echte Münchnerin darf ich sagen, dass München weder Schicki-Micki noch spießig ist – spät abends (besonders in der kalten Jahreszeit) sind nach Geschäftsschluss die Strassen wie leer gefegt. Nur bei Massenveranstaltungen mit Kinderunterhaltung und vielen Fressbuden kommen die Menschen aus ihren Wohnungen, die mittlerweile alle aussehen wie betonierte Hasenställe. Schwabing ist ein langweiliges Viertel geworden, das nur noch in Erinnerungen an die gute alte Zeit schwelgt. Ich habe vor kurzem ein böses aber sehr passendes Statement über München gelesen „München ist eine Karriere- und Schlafstadt mit SUV-Stau und Burnout Visagen“. In so einem Klima können sich keine echten Freundschaften bilden. Nix für ungut……
evamell
26. Juli 2018 at 14:04Ich habe ja gar nicht über München geschrieben 😉 Aber das alles passt wohl überall…
Hanna Böhm
1. September 2019 at 01:15deswegen bin ich gerade für Sommers nach Frankfurt gezogen, München wird immer schlimmer, ja ich habe eine Wohnung in Schwabing. Und ich war dort auch unglücklich, da viele Freunde aus Studienzeiten weggezogen sind und ich bei meinen Arbeitszeiten von teils 80h+/Woche neue Bekanntschaften nicht halten konnte. Komischerweise, kaum dass feststand, dass ich dort nicht mehr viel Zeit verbringen werde, sind neue Bekanntschaften mit Potenzial aus dem Boden geschossen! Aber da ich ein sehr nomadisches Leben inzwischen führe habe ich viele Bekannte und Freunde nur die, die ich seit sehr langem kenne. Immer wenn ich in München bin bekomme ich auch immer eine kulturellen Schock, wie unfreundlich Leute sein können, wenn man jemanden Fremden anspricht, schauen die als bräuchte man eine Zwangsjacke!
Ich reise sehr viel, also den ganzen WInter in den Tropen, da haben sich schon viele (ja ich würde es fast schon so nennen) Freundschaften ergeben, auch wenn der Kontakt mal mehr mal weniger ist, man trifft sich immer mal wieder und da die Reisecommunity oft ein sehr direktes, ehrliches, herzliches Völkchen ist, kenn ich die Leute teils besser als Menschen die ich schon seit Jahren kenne. Das also zum Wort ‚kenne‘ 😉
Man muss einfach Glück haben und versuchen so viele Menschen wie möglich zu treffen, und die Personen die zu einem passen kann man ja schnell rausfiltern.
Noch zu den Leuten über 50 hier, falls sie in einer größeren Stadt leben, würde ich Oxfam als Ehrenamt empfehlen. Sind ein paar Stunden die Woche macht richtig Spass und wenn man die richtigen Kollegen hat (4), die sich zu 95% aus gleichaltrigen zusammensetzen, hat man mindestens ein paar schöne Stunden, maximal neue Freunde. Ich habe (ich war eine der 3 von 120 unter 50) ein paar Jahre im Oxfam Buchladen gearbeitet.
Danke Eva für den tollen Artikel, ich glaube jeder! fühlt sich da angesprochen, zu hoffen ist nur, dass die Phase so kurz wie möglich ist!
Julia
28. Mai 2018 at 11:27Hallo ihr, ich habe auch so meine Probleme, damit Freunde zu finden. Ich bin leider selbst eher schüchtern und werden dann vorallem von Frauen schnell als arrogant oder eingebildet abgestempelt. Dabei weiß ich manchmal einfach wirklich nur nicht wie ich das Eis brechen soll :S ich hatte noch nie einen riesigen Freundskreis, aber gestern hat mich mein Freund darauf aufmerksam gemacht, das ich außer ihm und meiner Familie wirklich niemanden habe. Mein Problem ist jetzt aber eher, dass ich mir nicht wirklich sicher bin, ob mir das fehlt. Ich hab da nämlich bevor er etwas gesagt hat gar nicht drüber nach gedacht. Seitdem bin ich aber iwie wirklich traurig und frage mich jetzt natürlich was ich dagegen machen kann und soll 😀 es hat aber schon etwas geholfen, das Dilemma auszusprechen bzw. aufzuschreiben. Liebe Grüße Julia
evamell
30. Mai 2018 at 17:41Hallo Julia! Danke für deine Nachricht 🙂 Also ich finde immer, die Dinge sind gut, wenn man sich gut mit ihnen fühlt. Wenn dir nichts fehlt, warum solltest du dich dann schlecht fühlen? Lass dir von niemandem einreden, dass du anders leben solltest 🙂
Lily
26. Februar 2018 at 01:35Hey,
Bei mir ist das jetzt NOCH nicht der Fall. Aber ich bin 19, werde bald mein Abitur haben und merke jetzt schon wie die „Freundschaften“ bröckeln. Und ich will mich auch nie aufdrängen, weswegen ich sie auch mehr oder weniger „bröckeln lasse“. Ich denke, dass mir eine ähnliche Situation wie deiner bevorsteht und habe ziemlich Angst davor… Nach der Schulzeit werden alle meine Freunde eigene Wege gehen und ich interessiere glaube ich eher keinen. Ich will in ein oder zwei Jahren studieren und hoffe wirklich sehr auf Freundschaften dort! Ich versuche jetzt mir möglichst viel emotionale Intelligenz anzueignen, damit ich besser auf Menschen wirken kann und charismatischer wirken kann 🙂
Ich hoffe Dir geht in deiner Situation jetzt gut, und denke daran dankbar zu sein, für das was du hast (nette Kontakte) 😉
evamell
26. Februar 2018 at 11:06Hallo Lily! Vielen Dank für deine Nachricht. Im Studium war es auf jeden Fall alles noch absolut super mit Freundschaften. Dort sind so viele junge Leute und alle suchen Freunde. Es ist quasi unmöglich keine Freunde zu finden 😉 Ich habe einfach unterschätzt, dass es danach schwierig wird, wenn man irgendwohin zieht, wo man noch niemanden kennt. Eine Strategie ist natürlich, zum Studieren in eine große Stadt zu ziehen, München, Hamburg, Berlin oder was weiß ich. Je nachdem, was man später mal werden will, kann man vielleicht nach dem Studium einfach da bleiben – und hat dann vielleicht dort schon Freunde, die auch da bleiben. Aber natürlich: wenn alle arbeiten, wird die freie Zeit bei allen weniger. Mittlerweile habe ich aber wirklich einige sehr tolle Leute in meinem Umfeld. Es wird wirklich besser mit der Zeit 🙂
Marie
17. März 2018 at 08:12Hey lily!
Ich bin auch 19 und habe mein Abitur bereits gemacht! Ich kann dich total verstehen weil ich die Erfahrungen am eigenen Leib gemacht habe! Alle gegen ins Ausland oder ziehen weg und haben keine Zeit mehr, weil sie mit Jobs ihr Studium finanzieren müssen und man selbst steht dann einfach so da.. Ich mache gerade ein orientierungsjahr und habe jede Menge Zeit darüber nachzudenken wie oberflächlich die Freundschaften aus der Schule eigentlich waren ..
Aber ich denke wenn die Ausbildung / das Studium dann anfängt wird das ganze dann doch wieder ein bisschen besser 🙂
Liebe Grüße Marie 🙂
Tanja
13. Mai 2017 at 23:05Wollte. Der Text könnte glatt von mir kommen? vor allem diese verzweifelte Hoffnung in fremde Menschen zu haben. Und aufzufassen bloß nicht verzweifelt zu wirken???da man ja weiß wie einen solche genervt haben als man sich die Freunde noch aussuchen konnte
Bea
30. Dezember 2019 at 23:22Hi Tanya.
Ja, dieses vorspielen, dass man verplant ist.
Es ist schwer.
Aus welcher Stadt kommst du denn?
Lg Bea