Leben

Auf dem Jakobsweg: Wenn Männer klatschen

Auf dem Jakobsweg gibt es auch Spanier, die gerne mal ein Balzlied anstimmen.

Eigentlich geht’s auf dem Jakobsweg eher weniger ums Schönsein. Aber manchmal wollen Männlein und Weiblein doch einen kleinen Balztanz miteinander aufführen. Nachdem ihr gestern von mir die Geschichte der nervösen Spanierin gehört habt, erzähle ich euch heute von klatschenden Männern und lachenden Frauen. Und in den nächsten Tagen gibt es unter dem Tag Jakobsweg selbstverständlich mehr Geschichten vom Jakobsweg.

Wenn Männer klatschen

Sie wirft den Kopf in den Nacken. Lacht. Die Lippen: Von Natur aus rosarot. Sie lacht. Mit den Augen. Ihre Wimpern: Von Natur aus so fein definiert, als würde sie gerade Werbung für einen neuen Natural Look Mascara machen.

Guapa! Pretty! Ruft man neben ihr. Zwei Basken und ein Andalusier klatschen in die Hände. Singen auf Spanisch ein Lied auf ihre Schönheit. Das sie nicht versteht. Sie lacht. Wirft den Kopf in den Nacken, so dass die rotbraunen Haare durch die Luft tanzen. Sie springt auf. Die Arme kreisen neben ihrem Kopf. Sie schwingt die Hüfte zu dem Lied der Männer. Mit weniger Feuer als eine spanische Flamenco-Tänzerin. Aber mit einem Funkeln in den Augen, das die Spanier weiterklatschen lässt. Sie lacht. Mit ihrem vollen, rosaroten Mund. Und lässt sich endlich geradezu grazil auf den Plastikstuhl der Bar plumpsen. Sie lächelt, als die Wirtin herauskommt und eine Flasche Sidra aufs Haus auf den Tisch stellt. Zwei Basken und ein Andalusier klatschen. Und singen ein Lied auf die Wirtin, das sie versteht. Die Wirtin lacht. Der rosarote Mund nicht mehr.

Auf dem Jakobsweg: Wenn Männer klatschen
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