Familie

Ist Mama erkältet? Nein, die erholt sich nur!

Als Mama erkältet sein. Eine neue Art der Freizeit.

Es gibt ja böse Zungen, die behaupten, man habe als Mama keine Zeit mehr für sich, keine Muße, Wellness zu genießen und keine Möglichkeit mehr, auf die Signale des Körpers zu hören, um sich Ruhepausen zu gönnen. Zum Beispiel weil man ständig als Mama erkältet sei. Aber das stimmt nicht. Echt nicht! Ich zähle euch drei Beispiele auf, bei denen ihr erkennen werdet, dass das Leben mit einer Eineinhalbjährigen wirklich erholsam sein kann. Lest und staunt!

Die Entschlackungskur

Erst kürzlich habe ich zwei Wochenenden am Stück ganz allein auf meine Tochter aufgepasst. Ich habe, warum auch immer, beschlossen, dass ich an zwei aufeinander folgenden Wochenenden allein mit Kind Freunde und Familie besuchen könnte. Am Ende war ich ganz schön geschafft. Wenn man die ständige Verantwortung fürs Kind hat und zwischen den Wochenenden auch noch arbeitet, dann setzt das dem Körper ganz schön zu. Als ich vom zweiten Wochenende nach Hause kam, war mir klar, dass ich jetzt sofort Entspannung brauchen würde.

Wie schön, dass mein Körper dann ganz von allein begonnen hat, eine hoch effektive Entgiftungs- und Entschlackungskur zu vollziehen, damit ich wieder neue Kräfte tanken konnte. Der Stress der zwei Wochenenden musste raus. Ach wie großartig, dass mein verlässlicher und mir wohlgesonnener Körper gleich viermal dafür gesorgt hat, dass mir der Müll der vergangenen zwei Wochen nicht zu Kopf steigt, sondern eine Abkürzung über meinen Mund nimmt. „Geht mir doch am Arsch vorbei, dass gerade so viel Stress war“, dachte sich mein Innerstes und spülte die Anspannung außerdem mindestens zehnmal nach unten raus.

Selten hatte ich in letzter Zeit die Gelegenheit, mich mal so intensiv mit mir selbst zu beschäftigen. Es war unvergesslich. Gut, die einen mögen es Magen-Darm-Virus nennen; aber die andere – und das bin ich – nennt es eine Mama-endlich-mal-alleine-Zeit.

Mama erkältet? Nein! Zeit für Achtsamkeit

Es gibt ja eigentlich nichts Schlimmeres als Routine. Wenn der Tag läuft wie geschmiert, das Kind jede Nacht durchschläft und zuverlässig in die Kinderkrippe gehen kann, wie soll man da noch anhalten können? Wie soll man die Gelegenheit haben, sich zu fragen, ob gerade alles gut läuft oder ob es noch Verbesserungspotenzial gibt?

Ich habe das große Privileg, einen Körper zu haben, der regelmäßig anklopft, der mir signalisiert, „Hey Eva, lass uns reden, ich bin auch noch da.“ Ich hatte in den letzten fünf Tagen kaum etwas Außergewöhnliches von meinem Körper gehört. Zum Glück hat er sich vor circa zwei Stunden endlich wieder gemeldet. Ich war ja kurz davor, eine Vermisstenanzeige aufzugeben, als er plötzlich gegen meinen Kopf pochte.

Ah! Kopfschmerzen. Und kurz darauf: Ui, die Nase schleimt zu. In diesem Augenblick spüre ich einen leichten Nebel durch mein Hirn wabern. Es ist wunderbar. Ich freue mich darauf, dass ich in den nächsten 10 bis 14 Tagen nicht nur Mama und Angestellte sein werde, sondern zusätzlich einfach nur Individuum, das sich spürt. Permanent. Das sogar nachts ab und an wach sein wird, weil die Atmung nicht mehr rund laufen wird.

Es ist nämlich so schade, wenn man eine freie Nase und einen klaren Kopf für selbstverständlich nimmt. Die einen mögen meinen, dass diese Mama erkältet ist; die andere – und das bin ich – nennt es das lang anhaltende Halloooooo von ganz tief drinnen.

Die kleinen Überraschungen zwischendurch

Es ist schön, wenn nicht jeder Tag planbar ist, wenn das Leben überraschend bleibt und mich auf positive Art und Weise herausfordert. Achtsamkeit (siehe oben) spielt schon eine ständige Rolle in meinem Alltag. Entschlackungskuren (siehe ganz oben) gönnt sich mein Körper bisher nur relativ selten. Wie wunderbar von ihm, dass er mir dafür immer wieder unterschiedliche kleine Aufmerksamkeiten bereitet.

Im Moment zum Beispiel sorgt er dafür, dass ich mich auf meinen Mund konzentriere. Es pocht und pocht an meinem Zahnfleisch. Jedes Mal, wenn ich kaue oder mir die Zähne putze, werde ich mir derzeit bewusst, welch einen grandiosen Job mein Zahnfleisch jeden Tag rund um die Uhr übernimmt.

Die einen mögen es eine Zahnfleischentzündung nennen, vielleicht weil Mama erkältet ist; aber die andere – und das bin ich – nennt es ein herzliches Bitteschön von meinem Körper an mich. Wie könnte ich da anders, als Danke sagen. Danke, lieber Körper. Für all die kleinen und großen Überraschungen, mit denen du meinen Alltag als Mama anreicherst.

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Ist Mama erkältet? Nein, die erholt sich nur!
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