Umwelt

Veganer Strom mit Vegawatt – was dahinter steckt // enthält Werbung

Mit Vegawatt soll veganer Strom aus eurer Steckdose fließen.

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Klar, Veganer essen kein Fleisch, trinken keine Milch, nehmen keinerlei tierische Produkte zu sich. Auch klar, Veganer tragen keine Lederhandtaschen und keine Pelzmäntel. Aber wusstet ihr schon, dass es auch veganen Strom gibt? Es ist wahr! Wer schon auf tierisch viel Tierisches verzichtet, kann jetzt auf noch tierisch viel mehr achten. Und zwar mit Vegawatt: Einem veganen Stromanbieter, der mit dem Slogan wirbt „Wer Tiere liebt, liebt vegawatt Strom!“ Wow. Klingt cool! Die Tierfreunde von Vegawatt haben mich gefragt, ob ich euch das Ganze mal vorstellen möchte. Warum nicht? Also habe ich mir diese Art der Stromversorgung ganz genau anschaut.

Das bekommt ihr bei Vegawatt: Strom zu 100 Prozent aus Photovoltaikanlagen und Biogas aus Zuckerrüben-Schnitzeln. Und was ist daran jetzt so vegan?

Veganer Strom aus Sonnenenergie

Zunächst zum veganen Strom aus Solarenergie. Auf seiner Internetseite schreibt Vegawatt über den veganen Strom aus Solarenergie: „Wer sich veganen Strom wünscht, der kommt an Ökostrom aus Sonnenenergie nicht vorbei. Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang jedoch, dass die Photovoltaikanlagen ihren Standort in Europa haben, da hier die Bestimmungen zum Umweltschutz deutlich schärfer sind, als im nichteuropäischen Ausland.“ Aus ganz unterschiedlichen Gründen erklärt das Unternehmen auf derselben Seite, weshalb Strom aus Wasser-, Windkraft und anderen Energiequellen nicht vegan und auch nicht nachhaltig sei.

Sonnenenergie erscheint wirklich erst einmal als eine bedenkenlose Quelle, um die eigenen Apple-Computer, Samsung-Handys, Wäschetrockner oder Spülmaschinen mit Strom zu versorgen.

Tatsächlich haben Solaranlagen nachgewiesenermaßen eine echt gute Ökobilanz, wie ihr in diesem Artikel von Greenpeace nachlesen könnt. Trotzdem: Während ich kürzlich mal wieder mit Tages- und gleichzeitig Kunstlicht (ich bin halt unverbesserlich) im Wohnzimmer saß, kamen mir leise Zweifel am absolut veganen Charakter der Solarenergie. Ist es nicht so, dass für die Herstellung von Solarzellen Silizium benötigt wird, das nur unter sehr hohem energetischem Aufwand abgebaut werden kann – und zudem unter dem Einsatz fossiler Energien?

Was ist mit Schadstoffen und seltenen Erden?

Sind nicht auch seltene Erden wichtige Bestandteile von Solarmodulen, die für gewöhnlich unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut werden? Enthalten viele Solaranlagen nicht auch Schwermetalle wie Blei und Cadmium, die für Mensch und Umwelt schädlich sind?

Vegawatt antwortet gerne auf meine Bedenken. „Wir kennen die Probleme, auf die du mit deinen Fragen abzielst, allerdings ist der Markt noch nicht so weit, uns diese Produkte in der gewünschten Qualität zur Verfügung zu stellen“, lautet die Antwort per E-Mail. Und weiter: „Wir wollen mit diesem Produkt zeigen, was die konsequenteste umsetzbare vegane Lösung ist!“

Der Solarstrom stamme von verschiedenen Anlagen in Italien. Warum auch nicht? Die Sonne liebt dieses Land. Und darüber hinaus schreibt Vegawatt: „Wir legen einen Fokus auf europäische Anlagen, da diese einem gewissen Qualitätsstandard entsprechen, welcher für uns unabdingbar ist.“

Was wirklich aus der Steckdose kommt

Aber wie gut kann es funktionieren, Strom nur aus Solarenergie bereitzustellen? Sonnenenergie ist schließlich nicht dafür bekannt, dass sie besonders gut speicherbar ist. Vegawatts Antwort: „Strom aus Photovoltaikanlagen lässt sich durchaus speichern, unsere Mutter TWL AG ist derzeit am Bau eines Batteriespeicherkraftwerks, welches für uns bald nutzbar sein wird. Derzeit wird der überschüssige Strom aus regenerativen Energien in das Netz eingespeist und verdrängt damit Strom aus herkömmlichen Kraftwerken (Atom-/Kohle-/Gaskraftwerken).“

Verdrängt Strom? Das ist ein gutes Stichwort. Denn eines sollte jeder wissen: Der Strom, der aus der Steckdose kommt, ist ein Mischprodukt. Auch wenn ich für Solarenergie bezahle, kommt nicht nur Sonnenergie bei mir an, sondern auch Atomstrom, Strom aus Wind-, Wasser- und allen möglichen anderen Energiequellen. Aber: Indem ich meinen Strom aus erneuerbaren Energien beziehe, helfe ich aktiv mit, fossile Energien endlich aus dem Strommix zu verdrängen.

Vegawatt: Biogas aus Zuckerrübenschnitzeln

So viel erst einmal zur Solarenergie. Schauen wir kurz noch auf das Biogas aus Zuckerrübenschnitzeln, das Vegawatt seinen Kunden als vegane Alternative zu Erdgas oder Biogas aus tierischen Abfällen anbietet. Vegawatt nutzt zur Gasgewinnung Zuckerrübenschnitzel. Das sind Abfälle aus der Zuckerproduktion. Auf seiner Internetseite schreibt der Energieanbieter: „Für unser veganes Biogas haben wir einen Hersteller gefunden, der uns garantiert, zu 100% reine Zuckerrübenschnitzel für seine Gasproduktion zu verwenden.“ Cool! Aber was macht Zuckerrüben eigentlich aus? Dazu heißt es auf der Seite: „Zuckerrüben sind zudem sehr widerstandsfähig und verkraften Witterungsschwankungen recht gut – nahezu ohne den Einsatz von Düngern oder Pflanzenschutzmitteln.“

Nahezu? Sind das jetzt Bio-Zuckerrüben? Oder konventionell angebaute? Ich habe für euch nachgehakt. Die Antwort: „Über die verwendeten Zuckerrüben zur Biomethanherstellung haben wir leider keine weiteren Informationen von unserem Lieferanten erhalten. Ich stimme dir zu, dass das wichtige Punkte sind, allerdings können wir diese nicht beeinflussen.“

Doch Vegawatt betont: „Grundsätzlich ist es so, dass wir ein Strom-/Gasprodukt anbieten, welches der radikalsten Form der veganen Energiegewinnung entspricht. Bei Gas beispielsweise ist es zu 100% aus organischen Reststoffen, die ohnehin anfallen und demnach nicht extra gefördert werden müssen.“

Veganer Strom von Vegawatt und ich

Nun ja, ich jedenfalls finde, Vegawatt passt super zu mir. Wir sind beide nicht hundertprozentig perfekt. Aber wir arbeiten dran. Es wäre ja auch langweilig, wenn es kein Entwicklungspotenzial mehr gäbe. Und überhaupt: Mein ethisch fragwürdig produziertes Macbook würde wahrscheinlich explodieren, wenn es mit zu perfektem Strom versorgt werden würde.

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