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Dieses Superfood mag ich nicht!
Warum ich es mir trotzdem reinwürge. Irgendwann schmeckt’s bestimmt!
So ein Tag ohne Superfood ist nix. Was wäre ich ohne meine Chia-Samen, Kakaonibs oder meinen Grünkohl? Auf jeden Fall nicht einmal würdig, auch nur einen veganen Superfood Blog zu lesen, geschweige denn tatsächlich tierproduktefrei zu kochen. Ich frage mich manchmal, wie meine Mutter mich ohne diese Nährstoffbomben überhaupt groß gekriegt hat. Aha, Moment! Vielleicht ist das der Grund, warum sie zwei Zentimeter größer ist als ich. Wachsen kann ich jetzt zwar sowieso nicht mehr, aber Superfood gibt es trotzdem für mich.
Geht gar nicht, dieses Superfood
Aber Psssst, ich verrate euch ein klitzekleines Geheimnis: Manches Superfood muss ich mir sowas von reinprügeln. Denn einiges schmeckt – ich muss an dieser Stelle ehrlich und direkt sein – doch einfach nur eklig/scheiße/zum Kotzen. Sucht euch ein Wort aus, das euch am besten passt – hey, das ist dann wohl Mitlesen 2.0, aber ich schweife ab.
Die Lebensmittel, die ich eigentlich nicht mag, sind aber viel zu angesagt und gesund, um von mir verschmäht zu werden. Und deshalb: Rein damit bis es endlich schmeckt. Bei manchen Zutaten hat es schon geklappt! Und hier ist meine Bäh-Liste der Superfood Welt:
Grüner Tee
Oh man, wie oft lese ich, wie unfassbar gesund Grüner Tee ist. Er soll bei zig Krankheiten helfen. Allergien, Karies, Krebs? Trink Grünen Tee und es geht dir besser, lese ich hier und da. Er macht angeblich die Haut schön, soll anregend sein ohne aufzuputschen und enthält ohne Ende Mineralstoffe und Vitamine. Also nehme ich mir jeden Tag einen Coffee to go Becher voll mit grünem Tee mit zur Arbeit, würge ihn runter und kippe einen Kaffee aus der Mitarbeiterküche hinterher. Prost!
Maulbeeren
Ich soll mir die kleinen getrockneten beigefarbenen Maulbeeren immer mal wieder auf meine Smoothie Bowls streuen, wie ich in verschiedenen Rezepten lese. Warum auch nicht? „Maulbeere: echte Powerfrucht“, schreibt zum Beispiel die Apotheken-Umschau. Da schreiben Fachleute, die müssen es wissen! Aber ehrlich: An den Dingern hängt immer noch der getrocknete Stengel. Soll ich den mitessen oder was? Die Teile sehen aus wie getrocknete und in der Sonne ausgebleichte Nagerkacke. Manche zerbröseln einfach nur im Mund, andere sind zäh, lecker war bisher noch keine. Dafür ist sie super teuer, diese Superfrucht. Na super!
Rote Beete
Manchmal habe ich das Gefühl, es gibt kaum noch ein Smoothie Rezept ohne Rote Beete. Himbeer Smoothie? Wäre doch viel zu lecker. Lieber noch etwas Rote Beete rein, um den Geschmack zu verschandeln. Äpfel, Weintrauben, Pflaumen? Nehm ich gerne in pürierter Form zu mir, aber Nein! Halt! Stop! – zu spät: Die Rote Beete hat sich schon dazu gesellt. Ich muss aber ehrlich sagen, ich habe mir dieses Supergemüse nun schon so oft reingewürgt, dass ich es mittlerweile fast schon lecker finde. Hat irgendwie was erfrischendes und gibt den Geschmacksnerven den Extrakick. Nicht schlecht, mein Geschmack bleibt auch im Erwachsenenalter wandelbar! Meine Mutter hatte ja schon damals in meiner Kindheit beim Brokkoli recht, als sie mir immer sagte, Geschmäcker ändern sich.
Kokoswasser
Sieht frisch im Glas aus wie ein Getränk von vorgestern, schmeckt pur ziemlich süßlich und abgestanden. An einer 0,33 Liter Packung Kokoswasser kann ich schon mal mehrere Stunden bis Tage nippen bis er endlich leer ist. Bestimmt nicht verkehrt, sowas zu trinken, wenn man auf einer einsamen Insel gestrandet ist. Aber hier in der Zivilisation frage ich mich regelmäßig, warum ich überhaupt freiwillig so viel Geld für das Gesöff ausgebe. Meistens trinke ich es aber sowieso nicht pur, sondern soll es in Smoothies hineinmixen. Da schmeckt man das Kokoswasser gar nicht mehr – man könnte also auch gleich Leitungswasser nehmen. Das soll ja auch nicht gerade ungesund sein. Aber die Nährstoffe wirken bestimmt besser, wenn sie teuer waren.
Sojamilch im Kaffee
Kaffee auf Sojamilchschaum finde ich lange schon total lecker. Aber die Sojamilch flüssig in den Kaffee? Irgendwie hat mir das lange Zeit geschmeckt als wäre mir ein Stück Brot in den Kaffeepott gefallen. Aber ich komme meinem Ziel näher. Momentan kippe ich mir jeden Tag eine Tasse Kaffee mit Sojamilch hinter die Kiemen – und siehe da, ich finde Kuhmilch nun schon fast langweilig, wenn nicht gar charakterlos in meinem Heißgetränk. Ein paar Hundert Tassen werde ich noch brauchen, um dem Geschmack völlig zu verfallen, aber hey: Challenge accepted! Ach hups, ist Sojamilch überhaupt ein Superfood? Verdächtig wenige vegane Blogs präsentieren Gerichte mit Sojamilch. Also lieber doch Mandelmilch in den Kaffee? Boah nee, bitte nicht. Einmal probiert, gleich wieder ausgespuckt. Aber gut, ich werde es nochmal probieren. So ungefähr zweitausend Mal. Bis es wenigstens mittelmäßig ist.
5 Comments
hubertlemurto
28. Dezember 2017 at 15:20carpe diem
Brigitte
5. September 2017 at 10:57Kokoswasser schmeckt nur, wenn es frisch in der Grünen Kokosnuss serviert wird, da gibt es echt nichts besseres (hilft auch bei Durchfallerkrankungen ganz ungemein), aber abgepackt ist es gesüßt und einfach nur widerlich da muss ich dir Recht geben.
Mir schmeckt Grüner Tee auch nicht so besonders, deshalb gebe ich einfach noch etwas getrocknete Zitronenmelisse oder Zitronenverbene dazu und schon kann man das Zeug auch besser trinken 🙂
evamell
5. September 2017 at 11:17Das mit der frischen Kokosnuss ist echt einen Versuch wert! Und beim Tee probiere ich auch gerne mal aus. Zitronenmelisse im Grüntee klingt auf jeden Fall derbe erfrischend 🙂
Marion S.
22. Februar 2017 at 03:15Es gibt für mich nur ein Supersuperfood: CURRYWURST 😉 – der andere moderne Schnickschnack ist eine Ausgeburt der Überflussgesellschaft, die es verlernt hat, das Wesentliche zu sehen UND ZU ESSEN … Ernährung wie vor 100J ist Superfood – damals wusste man auch instinktiv, dass Menschen ein Allesfressergebiss und einen Allesfresserdarm haben – kranke Gesellschaft heutzutage.
evamell
22. Februar 2017 at 08:53Sehr gut! Und wenn schon nicht Superfood, dann ist Currywurst bestimmt Soulfood 😉 Ich finde es ja auch gut, wenn man sich gesund ernähren möchte. Aber wahrscheinlich werde ich nicht sterben, wenn ich die Maulbeeren in Zukunft weglasse. So. Und jetzt trinke ich erstmal meinen Grünen Tee ;-P