Was sich wirklich zu lesen lohnt
Liebe Leute, die Leselust war groß! Oder war es die Langeweile? Vielleicht auch die Neugier? Jedenfalls habe ich den Dorfkiosk geplündert. Was ich gesucht habe? Na klar: Zeitschriften für Gutmenschen wie mich! Ich habe einiges an Moneten an der Kasse gelassen. Damit ihr nicht auch euren gesamten Geldbeutel über dem Kopf einer irre lachenden Kassiererin ausschütten müsst, habe ich für euch – extra – eine kleine Kioskkritik verfasst. Folgende fünf Zeitschriften haben es in meinen ehrenwerten Besitz geschafft. Und das denke ich über sie:
Bewusster leben, 5,50 Euro
Worum geht’s?
Um mich – endlich mal! Und wie ich so was von im Reinen mit mir leben kann. Dafür soll ich Yoga machen, speziell atmen und mich vom Wald heilen lassen. Achso!
Beispiel aus dem Heft:
„Wann ist mein Atem ein Fluss und wann ein Rinnsal? Kann ich genauso tief empfangen, wie ich einatme und kann ich mein Geben so frei verströmen wie mein Ausatmen? Lasse ich zu, dass ES mich atmet?“ Puh ey, ich glaub, ich fang gleich an zu hyperventilieren!
Originellster Artikel:
Sorry, ich kann mich nicht entscheiden! Vielleicht der Artikel über die Nahtoderfahrung als neuer Weg der Heilung? Oder das Porträt über den Mann, der mit Bäumen redet? Oder das Gespräch mit dem jungen Mann, der Medium und spiritueller Lehrer ist und der Fotografin am Ende noch eine wichtige Frage stellt: „Hast du mal ne Zigarette?“
Was freut den Leser?
„Ich erschaffe mir ein neues Leben mit neuen Regeln, die mich selbst perfekt unterstützen.“ Genau! Ihr könnt mich alle mal!
Zweimal gelesen:
„Krebs ist heilbar“ – Eine riesige Überschrift. Kann ich mich jetzt dagegen impfen lassen wie gegen Tetanus? Achso, am Ende der Lektüre muss ich doch weiter hoffen, diese „heilbare“ Krankheit vorsichtshalber doch nicht zu bekommen.
Was bleibt?
Wow, ich scheine zur Zielgruppe zu gehören! In dieser Zeitschrift sind drei Rezepte aus einem Buddha Bowls Kochbuch abgedruckt, das ich besitze. Da beginne ich vor Überraschung beinahe zu hyperventilieren.
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